Stempeluhr mit Chip: Für wen geeignet?

Stempeluhr

Jens Schlatmann

13. Mai 2024

Kategorie: Zeiterfassung

In Deutschland wird die elektronische Zeiterfassung bald Pflicht, die Zeiterfassung selbst ist es bereits. Da stellt sich vielen Unternehmen die Frage: Brauche ich ein Terminal mit Chip oder Fingerabrduck? Was kostet das? Macht das überhaupt Sinn?

Stempeluhr-Terminals mit RFID-Chip

Alle kennen sie, viele haben sie wahrscheinlich schon benutzt. Besonders in großen Unternehmen oder Behörden sind Zeiterfassungsterminals mit Chip oder Karte ein lange gepflegter Standard. Am Eingang, oft kombiniert mit der Zugangskontrolle, öffnet man die Tür und stempelt damit im gleichen Atemzug ein. Diese Geräte haben viele Vorteile und sind in erster Linie auch einfach praktisch. Wenn mit der Schließanlage verknüpft, kann man die Zeiterfassung quasi gar nicht vergessen, denn sonst kommt man gar nicht an den Arbeitsplatz. Oft sieht man auf den kleinen Bildschirmen auch direkt das Arbeitszeitkonto und ist somit immer informiert. Es stellt sich nun aber die Frage, ob auch kleinere Unternehmen bei der Einführung einer Arbeitszeiterfassung auf ein solches Terminal setzen sollten. Gibt es überhaupt Alternativen?

Für kleine Unternehmen gibt es oft günstigere Lösungen, wie Tablet-Apps für fest verbaute Tablets. Kann das gleiche, nur günstiger.

Vorteile einer Stempeluhr mit Chipkarte

Schnell und bequem

Chipkarten oder Anhänger-Chips werden in der Regel nicht vergessen und ermöglichen die wahrscheinlich einfachste Form der Zeiterfassung: man muss oft nur den Chip an das Gerät halten, bis es piept – das schafft jeder. In der Regel hängen die Stempeluhren an strategisch sinnvollen Punkten, z.B. dem Eingang oder im Pausenraum und ermöglichen so eine bequeme Erfassung quasi im Vorbeigehen. Das spart Zeit und Aufwand.

Genau und zuverlässig

Durch das stempeln am Eingang beim Arbeitsbeginn oder dem Schichtende wird die tatsächliche Arbeitszeit auf die Minute genau erfasst und mögliche Fehler bei der Erfassung werden auf ein Minimum reduziert. Auch ist keine manuelle Eingabe notwendig, womit sich Mitarbeiter nicht vertippen können, was etwaige Zahlendreher oder die Auswahl eines falschen Tages verhindert.

Sicherheit

Mögliche Eingabefehler können ausgebessert, vergessene Zeiten nachgetragen werden. Der womöglich wichtigste Aspekt bei elektronischen Stempeluhren liegt inder Sicherheit. Der RFID-Chip ist die klare Kennung der Mitarbeiter. Nur wer den Chip tatsächlich in der Hand hält, kann eine Buchung vornehmen. Somit wird eine unbefugte Buchung oder im Zweifel auch Arbeitszeitbetrug effektiv verhindert. Es ist gewährleistet, dass ein eingestempelter Mitarbeiter auch vor Ort ist, denn eine angeschlossene Stempeluhr wird er wohl kaum zuhause haben.

Nachteile eines elektronischen Terminals

Datenschutz

Die verwendung solcher Terminals und auch RFID-Chips muss mit dem Datenschutz im Einklang gebracht werden. Sind die Chips ausreichend verschlüsselt? Werden auf den Chipkarten Daten gespeichert, oder handelt es sich nur um eine Identifikationsnummer? Wie ist es um die Manipulationssicherheit der Terminals bestellt? All das sind Fragen, die geklärt werden müssen und im Zweifel zu erhöhten Kosten führen können.

Abhängigkeit von Hardware

So einfach die Zeiterfassung per elektronischer Stempeluhr sind mag, so sehr macht man sich auch von diesen Geräten abhängig. Fällt das Terminal aus, war’s das in der Regel. Auch führt ein Verlust der Chips zum totalen Ausfall der Erfassung, zumindest bei einem Mitarbeiter. Unternehmen machen sich hier klar Abhängig von den Herstellern der Geräte und RFID-Chips. Aber auch die angeschlossene Software zur Verwaltung der Hardware, Arbeitszeitkonten und Mitarbeiterzugängen muss stets aktuell gehalten werden und natürlich kompatibel sein.

Kosten

Der größte Punkt und wahrscheinlich das Ausschlusskriterium für die meisten Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitern sind die Kosten. Eine einfache Stempeluhr kann gut und gerne 600 Euro kosten. Dabei sind Chips, Anschluss oder Schnittstelle zur Zeiterfassungssoftware noch nicht inklusive. Soll das Gerät per WLAN angeschlossen werden, wird ein Extra Modul benötigt. Soll es per Kabel ans Netzwerk gekoppelt werden, kommen im Zweifel hohe Anschlusskosten dazu. Damit ein einziges Terminal funktionsfähig ist, darf gerne mit 500 bis 3.000 Euro gerechnet werden. Folgekosten nicht einberechnet.

MyTimeTracker Tablet-Terminal

Ihr Unternhemen möchte die Vorteile einer elektronischen Stempeluhr vor Ort, aber keine 3.000 Euro dafür ausgeben? Mit MyTimeTracker können handelsübliche Tablets zum Terminal aufgerüstet werden: Einfach mit persönlicher PIN identifizieren und stempeln!

Stempeluhr MyTimeTracker

Für wen ist die Stempeluhr mit Chip geeignet?

Große Unternehmen

Unternemen, die viele Mitarbeiter haben, sind in der Regel auch etwas größer, haben mehrere Eingänge und müssen viele Mitarbeiter in kurzer Zeit abfertigen können. Hier bieten sich solche Chip-basierten Stempeluhren an. Am Terminal kann im Vorbeigehen gebucht werden, was oft nur wenige Sekunden dauert. Auch macht bei größeren Firmen eine Verknüpfung mit der Schließanlage oder einer Zutrittskontrolle sinn. Das reduziert die Zahl der Systeme und es muss nur ein Chip für alles ausgegeben werden.

Strenge Sicherheitsanforderungen

In verschiedenen Branchen, wie bspw, dem Finanzwesen, Krankenhäusern oder der kritischen Infrastruktur müssen sehr hohe Sicherheitsanforderungen eingehalten werden. Hier muss stets gewährleistet sein, dass angegebene Daten stimmen und Mitarbeiter nur im Gebäude einstempeln können. Im Zweifel gelten strengere Höchst-Arbeitszeiten, die nicht überschritten werden dürfen. Auch darf ein einfaches Eintragen durch den Mitarbeiter hier oft nicht erfolgen, was ein Terminal, egal in welcher Form, voraussetzt.

Fazit

Insgesamt bietet ein Zeiterfassungsterminal mit RFID-Chip eine Vielzahl von Vorteilen in Bezug auf Schnelligkeit, Genauigkeit und Sicherheit. Dennoch sollten die potenziellen Nachteile berücksichtigt werden, insbesondere in Bezug auf Kosten und Datenschutz. Unternehmen mit vielen Mitarbeitern, strengen Sicherheitsanforderungen und einem Bedarf an hoher Genauigkeit sind am besten für diese Lösung geeignet. Kleinere Unternehmen mit einfacheren Anforderungen können durch alternative Lösungen, wie einem Tablet-Terminal mit deutlich geringeren Kosten ähnliche Vorteile genießen.

 

 

 

Quellen: Maxicard, Datafox

MyTimeTracker Zeiterfassung

Flexibles Stundenkonto

Jeder Mitarbeiter verfügt über ein persönliches Zeitkonto. Überstunden und Fehlzeiten werden tagesgenau erfasst und die automatisierte Pausenprüfung sorgt für die Einhaltung der Arbeitszeiten.

Smarte Soll-Zeiten

Soll-Zeiten können für jeden Mitarbeiter tagesgenau festgelegt werden. Auch wenn eine Teilzeitkraft mal an einem anderen Tag, als geplant, arbeite – am Ende zählen die Wochenstunden und das Saldo stimmt.

Urlaubstage und Fehlzeiten

Urlaubskonten sowie ein Urlaubsübertrag können für jeden Mitarbeiter individuell konfiguriert werden. Für Abwesenheiten und Fehlzeiten gibt es zudem aussagekräftige Statistiken.

Regeln Festlegen

Sie entscheiden, wie die Zeiterfassung funktioniert und gesteuert wird. Sollen Mitarbeiter Zeiten selbst eintragen dürfen? Darf nur vor Ort gestempelt werden? Müssen Abwesenheiten beantragt werden?