Zeiterfassung und Vertrauensarbeitszeit?

Vertrauensarbeitszeit

Jens Schlatmann

02. Mai 2023

Kategorie: New Work, Zeiterfassung

Neue Rechtslage

Mit der bevorstehenden Einführung der Pflicht zur elektronischen Arbeitszeiterfassung in Deutschland wird ein wichtiger Schritt unternommen, um die Arbeitsbedingungen und -rechte von Arbeitnehmern zu verbessern und Missbrauch von Arbeitszeit zu verhindern – so zumindest das Ziel der Bundesregierung Insbesondere die Erfassung von Arbeitszeiten bei Vertrauensarbeitszeit ist hierbei von großer Bedeutung, aber auch eines der häufig genannten Hauptargumente gegen eine verpflichtende Zeiterfassung.

Was ist Vertrauensarbeitszeit?

Vertrauensarbeitszeit bedeutet, dass Arbeitnehmer ihre Arbeitszeit flexibel gestalten können, ohne dass sie an feste Arbeitszeiten gebunden sind. Diese Form der Arbeitszeit ist immer mehr im Kommen, da sie eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ermöglicht. Häufig sind dabei weder die Arbeitszeiten noch der Arbeitsort vom Arbeitgeber explizit vorgegeben – zumindest in einem gewissen Rahmen. Das führt zu einer großen Freiheit auf Seiten des Arbeitnehmers. Immer öfter hört man im Rahmen des New Work von sogenannten „Workations“ auf Madeira, wo Mitarbeiter Urlaub und Arbeit verbinden und so auf einer sommerlichen Insel überwintern, ohne dabei explizit Urlaub nehmen zu müssen. Das und vieles mehr wäre ohne die Vertrauensarbeitszeit in dieser Form nicht möglich. Allerdings kann es dabei auch zu Missbrauch kommen, wenn die Arbeitszeit nicht richtig erfasst wird.

 

Und jetzt mit Zeiterfassung?

Durch die elektronische Erfassung der Arbeitszeiten bei Vertrauensarbeitszeit können Missbrauch und Überstunden vermieden werden. Eine elektronische Erfassung kann auch die Arbeitsprozesse erleichtern, da die Daten automatisch erfasst und in der Regel direkt weiterverarbeitet werden können. Dabei können beide Seiten, also Arbeitnehmer und Arbeitgeber in gleicher Weise profitieren. Der Arbeitnehmer hat seine geleistete Zeit besser im Blick, denn wenn Privatleben und Arbeitszeit fließend ineinander übergehen, lässt sich gar nicht mehr wirklich sagen, wie groß der Zeitaufwand für ein bestimmtes Projekt oder Ergebnis wirklich ist. Auch die drei Emails und der kurze Call am Abend können so sinnvoll erfasst werden. Das schafft Transparenz und kann die Basis für ein reineres Gewissen sein, wenn man dann freitags doch mal um 15 Uhr Schluss macht. Aber auch der Arbeitgeber sollte Interesse an einer Zeiterfassung bei Vertrauensarbeitszeit haben. Denn, wenn Mitarbeiter regelmäßig Pause machen und sich ihre Zeit sinnvoll einteilen, kann sich das positiv auf die Produktivität und Mitarbeitergesundheit auswirken.

Zeiterfassung bei Vertrauensarbeitszeit

  • Bei flexiblen Arbeitsorten
  • Kann zur Mitarbeitergesundheit beitragen
  • Mehr Transparenz über eigentlichen Aufwand und Zeit
  • Bei richtiger Umsetzung, keine Gefahr für das Zeitmodell

Wie sinnvoll umsetzen?

Eine sinnvolle Umsetzung der elektronischen Erfassung der Arbeitszeit bei Vertrauensarbeitszeit kann zum Beispiel durch eine Zeiterfassungssoftware erfolgen. Hierbei kann jeder Mitarbeiter seine Arbeitszeiten online erfassen und hat einen transparenten Überblick über seine Arbeitszeiten. Die Software kann auch dazu genutzt werden, Überstunden oder Urlaubsansprüche automatisch zu erfassen und zu verwalten. Warum insbesondere bei der Vertrauensarbeitszeit eine App sinnvoll sein kann, haben wir hier erklärt.

Wichtig ist jedoch, dass bei der Umsetzung der elektronischen Erfassung der Arbeitszeit bei Vertrauensarbeitszeit auch die Datenschutzbestimmungen eingehalten werden. Hierbei sollten sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer darauf achten, dass die erhobenen Daten ausschließlich zur Erfassung der Arbeitszeit genutzt werden und nicht für andere Zwecke missbraucht werden.

Quellen: Datev

MyTimeTracker Zeiterfassung

Flexibles Stundenkonto

Jeder Mitarbeiter verfügt über ein persönliches Zeitkonto. Überstunden und Fehlzeiten werden tagesgenau erfasst und die automatisierte Pausenprüfung sorgt für die Einhaltung der Arbeitszeiten.

Smarte Soll-Zeiten

Soll-Zeiten können für jeden Mitarbeiter tagesgenau festgelegt werden. Auch wenn eine Teilzeitkraft mal an einem anderen Tag, als geplant, arbeite – am Ende zählen die Wochenstunden und das Saldo stimmt.

Urlaubstage und Fehlzeiten

Urlaubskonten sowie ein Urlaubsübertrag können für jeden Mitarbeiter individuell konfiguriert werden. Für Abwesenheiten und Fehlzeiten gibt es zudem aussagekräftige Statistiken.

Regeln Festlegen

Sie entscheiden, wie die Zeiterfassung funktioniert und gesteuert wird. Sollen Mitarbeiter Zeiten selbst eintragen dürfen? Darf nur vor Ort gestempelt werden? Müssen Abwesenheiten beantragt werden?